Interview zum Thema Musik in der Hörrehabilitation
Frau Dr. Ulrike Stelzhammer-Reichhardt ist Musik- und Bewegungspädagogin. Sie lehrt an der pädagogischen Hochschule Salzburg und arbeitet selbstständig unter dem Label Auf Wiederhören. Dort beschäftigt sie sich mit Konzept-, Forschungs- und Netzwerkarbeit zum Thema Musik & Hören in Pädagogik, Therapie und Wissenschaft. Im folgenden Interview erläutert Sie die Relevanz und die Einsatzmöglichkeiten von Musik in der Hörrehabilitation:
Musik hat einen großen Stellenwert in Deinem Leben. Wie siehst Du die Bedeutsamkeit von Musik in der CI-Reha von Erwachsenen?
Ja, das stimmt und ich denke, dass Musik nicht nur in meinem Leben eine große Rolle spielt. Auch die meisten erwachsenen CI-Träger*innen wünschen sich, Musik (wieder) in ihr Leben zu integrieren. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass Musik sehr vielfältig ist und es DIE Musik eigentlich gar nicht gibt. Wenn wir also über Musik in der CI-Reha sprechen unterscheide ich zuerst einmal ZWEI verschiedene Ansätze:
Zum einen kann Musik in der CI-Reha das Wiederherstellen der Musikwahrnehmung selbst sein. Das bedeutet, das Wahrnehmen und Genießen von Musik – allein um der Musik Willen – steht im Mittelpunkt des Interesses und kann Ziel des Einsatzes von Musik in der CI-Reha sein.
Zum anderen kann Musik aber auch als Mittel genutzt werden, um außermusikalische Ziele in der CI-Reha zu erreichen: eine Verbesserung in der Höraufmerksamkeit, das verbesserte Hören im Störschall, eine Verbesserung in der Wahrnehmung und Interpretation von prosodischen Merkmalen der Sprache oder einfach nur die Freude am Hörtraining zu wecken oder zu erhalten.
So gesehen hat für mich Musik aufgrund ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in der CI-Reha einen sehr hohen Stellenwert.
Interview Dr. Stelzhammer-Reichhardt – Musik in der Hörrehabilitation
Siehe auch: ADVANCED BIONICS Newletter